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Im Winterschlaf

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Veröffnetlicht von Redaktion

20. Mai 2022

Langsam nimmt Emilia den Holzrahmen mit den Bienenwaben aus dem grün angestrichenen Kasten. Sie ist auf dem Campus, einem 8000 Quadratmeter großen Landstück, das die Anne-Frank-Schule für projektorientierten Unterricht im Freien nutzt. Auf dem Kopf trägt sie eine schwarze Datenbrille, die die Bilder direkt per Internet an Lehrerin Doro Tilge überträgt. Die Bienenexpertin sitzt derweil in ihrem Klassenzimmer, schaut sich die Bilder ganz genau an und gibt den Schülern über die Brille Tipps:

Ben und Emila kümmern sich mithilfe ihrer Datenbrille um die Bienen auf dem Campus

Die Datenbrille

„Jetzt musst du den Holzrahmen drehen und überprüfen, ob du Brut findest.“ Dabei schaltet Doro Tilge ihren Bildschirm mit einer Abbildung der Brut für Emilia frei. „Jeder der Beteiligten kann einfach hin- und herschalten. So ist es möglich, genau zu erklären, was gemeint ist und auch Abbildungen aus der Ferne zu zeigen. Und nicht jeder weiß, wie Bienenbrut aussieht“, erzählt die Lehrerin begeistert.
Zwei der Datenbrillen hat die Anne-Frank-Schule mithilfe des Fördervereins bereits angeschafft, um sie in den Unterricht einzubinden. „Wir wollen den Schülern zeigen, welche digitalen Möglichkeit im Alltag umgesetzt werden können – auch außerhalb der Gaming-Welt, woher die meisten Datenbrillen bereits kennen“, erklärt Marcel Fell, Schulleiter der Anne-Frank-Schule.

Emilia überprüft die Waben mithilfe ihrer Datenbrille.

Lehrerin Doro Tilge gibt hilfreiche Tipps direkt aus ihrem Klassenzimmer heraus.

Eine Idee, die die Schüler mit Begeisterung aufnehmen. „Es ist toll, gleichzeitig etwas am Computer und auf dem Campus zu machen“, erzählt Ben-Johann, der zusammen mit Emilia die Bienen betreut und auch Doro Tilge hat die Euphorie bereits angesteckt. „Man kann mal schnell auf ein Thema drauf schauen, ein paar Tipps geben und die Schüler ganz schnell mit neuen Impulsen versorgen. Und niemand muss mit dem Auto irgendwo hinfahren. Das schont die Umwelt, das spart Zeit und ist gerade jetzt in Corona-Zeiten ideal“, so Tilge. Doch nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern kann die Datenbrille erleichtern, auch externe Experten, die oftmals in den Unterricht auf dem Campus miteingebunden sind, können so kurz zugeschaltet werden. „Wenn wir mal Rat von einem Handwerker brauchen, springt der nicht sofort in seinen Lieferwagen und kommt vorbei. Mit der Datenbrille ist es so, als wäre er direkt da, ohne das es sehr viel Zeit einnimmt“, erklärt Phillip Hauptmann, Technik-Lehrer an de Anne-Frank-Schule.

Doch nicht nur für den Unterricht auf dem Campus der Vision sollen die Brillen genutzt werden. Mit Sprachsteuerung auf 12 unterschiedlichen Sprachen und intuitiver Bedienung eignet sie sich auf für den Unterricht in anderen Bereichen sehr gut.

Ben und Emilia sind auf jeden Fall überzeugt: „Mit der Datenbrille konnte Frau Tilge uns alles ganz einfach erklären“, sagt Emilia und stellt den Holzrahmen zurück in den Kasten. (Al)

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